Kupfer

Kupfer erfüllt in der Pflanze vielfältige Aufgaben. Unabdingbar ist es für die Chlorophyllbildung. Bei Obst und Gemüse steigert es den Zuckergehalt in der Frucht und sorgt für intensiveren Geschmack und kräftigere Farben. Zudem kräftigt es die Halmstabilität und fördert die Stickstoffeffizienz bei Verwendung von Ammonium Düngern, da Kupfer an der Aminosäuresynthese beteiligt ist. Wird aber zu viel Stickstoff gedüngt, wird die Kupferaufnahme durch die hohe Nitrataufnahme unterbunden. Auch die Knöllchenbakterien der Leguminosen sind auf die Verfügbarkeit von Kupfer angewiesen.

Mangelerscheinungen sind neben schwachen Halmen auch schlecht ausgebildete Ähren und Rispen. Häufig bleiben sie ohne Körner. Sichtbar wird Mangel auch durch mangelhafte Chlorophyllbildung. Junge Blätter bleiben bei Getreide dann weiß.

Typische Problemböden

Böden mit hohen Gehalten an organischer Substanz, z.B. Moorböden oder Böden mit einem Humusgehalt größer 7,5 % sind häufig von Kupfermangel betroffen. Auch auf sandigen, leichten Böden ist Kupfermangel sehr verbreitet. Böden mit hohen Phosphorgehalten sind genauso betroffen.

Der pH-Wert des Bodens spielt ebenfalls eine große Rolle bei der Verfügbarkeit von Kupfer. Am besten verfügbar ist Kupfer bei einem pH-Wert von 5 - 7 (gemessen auf Wasserbasis). Liegt der pH-Wert darüber, kommt es zu Komplexbildungen, Kupfer wird von anderen Molekülen umhüllt und verliert die Pflanzenverfügbarkeit.

Kupfer Vorrat im Boden

Kupfer liegt im Boden in kleinsten Dosen vor. Als idealer Wert werden 5 ppm veranschlagt. Böden mit einem Kupfergehalt unter 2 ppm werden als unterversorgt betrachtet. Die obere Grenze liegt bei 10 ppm, ab diesem Wert kommt es zu Problemen. Kupfer und Phosphat legen sich ab diesem Wert gegenseitig fest. Auch die Zink- und Eisenaufnahme leidet bei Werten oberhalb von diesem Wert. Der Kupfergehalt sollte daher unter 10 ppm gehalten werden.

Liegt der Kupfergehalt unter 2 ppm, leiden vor allem Weizen und die weiteren Getreidearten darunter. Am besten sichtbar ist dies an schwachen Halmen, die gerne zum Lagern der Getreidepflanzen führen. Ursache ist, dass Kupfer wichtig für die Stabilisierung der Zellwände und die Lignin Einlagerung ist. 

Statistisch gesehen erreichen diesen Wert mehr als 50% der Böden nicht. Um Mangelerscheinungen zu unterbinden, sollte der Kupfervorrat im Boden auf ein Niveau nahe des Optimums bei 5 ppm aufgebaut werden, mindestens aber übe den Wert von 2 ppm. Ist dieses Ziel erreicht, kann lange von diesem Vorrat gezehrt werden, da sich Kupfer im Boden als sehr stabil erweist.

Kupfer Vorrat erhöhen

Kupfer wird am häufigsten in Form von Kupfersulfat gedüngt. Ob und welche Menge zu düngen ist, weist eine Bodenuntersuchung aus. Liegt der Gehalt an Kupfer nach einer Düngung weiterhin unter 2 ppm, ist dies, besonders für Getreide nicht ausreichend. Ein Wert von 2 ppm ist daher als absolutes Minimum anzustreben.

Mit der Düngung von 11 kg/ha Kupfersulfat (23%) wird der Kupfergehalt um 0,6 ppm angehoben. Je nach Ist-Zustand der Böden, variiert die Düngeempfehlung, die aus der Bodenuntersuchung hervorgeht. Erreicht man mit einer Düngung den als Minimum angegebenen Wert (bei Kupfer 2 ppm) nicht, wird sich kein Effekt mit der Düngung erzielen lassen.

Hat sich der Wert über dem Niveau von 2 ppm eingependelt, ist eine Entzugsdüngung ausreichend. Dies gilt, wie bei allen anderen Mikronähstoffen aber nur, wenn genügend Haupt- und Nebennährstoffe zur Verfügung stehen, der pH-Wert im angestrebten Bereich liegt und sich die Kationenverhältnisse im Sorptionskomplex im Gleichgewicht befinden.

Wichtig zu wissen ist auch, dass sich Kupfer in der Pflanze nicht verlagert. Es muss demnach über den gesamten Vegetationszyklus der Pflanze zugeführt werden, um keinen Mangel zu generieren. Eine Bodendüngung ist daher einer Blattdüngung vorzuziehen.

Primär sollte man sich daher erst um den Sorptionskomplex kümmern, bevor man mit dem Bodenausgleich von Mikronährstoff Mangel beginnt. Es macht keinen Sinn, diese auszubringen, wenn sie nach Ausbringung, z.B. durch einen zu hohen pH-Wert, wieder festgelegt werden.

Versorgung mit Kupfer ohne mineralische Düngung

Kupfer-Einträge über die Luft oder über Regenwasser sind auszuschließen. Häufig mit Gülle gedüngte Flächen weisen seltener Kupfermangel auf. Putenmist enthält in der Regel viel Kupfer. Wurde jahrelang, zur Krankheitsbekämpfung, mit Kupferverbindungen gearbeitet, sind die Kupferwerte oft erhöht. Kleinere Mengen an Kupfer werden durch Bodenerosion freigesetzt, auf Auen- oder Schwemmlandböden, auf denen sic das erodierte Material sammelt, ist die Kupferversorgung daher oftmals besser.